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    Das Studienseminar

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    Das Jugendhaus am Dicken Turm

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    Blick über Münnerstadt

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    Der Dicke Turm

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    Fußballspiel im Studienseminar

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    Das Studienseminar in den 1970ern

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    Die Klosterschule vor 1930

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Die Geschichte des Münnerstädter Gymnasiums

Das Gymnasium

Johann Philipp von Schönborn wurde am 6. August 1605 auf Burg Eschbach (heute Laubuseschbach) im östlichen Hintertaunus geboren und starb am 12. Februar 1673 in Würzburg. Er war Kurfürst und Erzbischof von Mainz, Fürstbischof von Würzburg und Bischof von Worms. Der Namensgeber des Münnerstädter Gymnasiums gehört zu den bedeutendsten Erzbischöfen des Erzbistums Mainz und ging als Friedensfürst in die Geschichte ein. Seine Kontakte zu Gelehrten und Universitäten waren eng und als Landesherr fühlte sich Johann Philipp von Schönborn für Erziehung und Bildung verantwortlich.


Mit Hilfe des Weltpriesterordens der Bartholomiten gründete er 1660 das heutige Schönborn-Gymnasium. Sein Ziel war es, in den "oberen Ländern" des Fürstbistums eine Ausbildungsstätte für den geistlichen Nachwuchs zu schaffen. Leiter des Gymnasiums wurde der Pfarrer von Münnerstadt, der Bartholomit Johann Ueßmann. Sitz der Schule wurde das damalige Pfarramt, der heutige Henneberger Hof in der Jörgentorgasse.


Im Jahr 1685 übernahm der Orden der Augustiner (OSA) die Pfarrei und damit das Gymnasium. Die Schülerzahl stieg rasch an. Im Jahr 1689 wurde mit dem Neubau eines Schulgebäudes am Kloster der Augustiner begonnen. Dieses Bauwerk mit seiner herrlichen Aula diente bis 1963 als Schulhaus.


Seit 1963 verfügt das Johann Philipp-von-Schönborn-Gymnasium Münnerstadt über ein modernes Schulgelände in der Nähe des Bahnhofs. Die Gebäude wurden in den letzten Jahrzehnten umfassend modernisiert. Heute ist es ein Sprachliches und Humanistisches Gymnasium und Achtjähriges Ganztagsgymnasium. Zur Zeit besuchen rund 700 Schüler die traditionsreiche Ausbildungsstätte.


Die Glocke – das Symbol des Gymnasiums


"Deo et Juventuti" – Für Gott und die Jugend lautet der Sinnspruch auf der Glocke, die an einem Stahlgerüst mit der Aufschrift Schönborn-Gymnasium am Rande des Pausenhofs der Schule befestigt ist. „Die Glocke" steht symbolisch für das Gymnasium und hat eine lange Tradition: Als das alte Gymnasium noch am Stenayer Platz beheimatet war, läutete sie jeweils zum Beginn der Unterrichtsstunden. 1962 zog sie um in den Dr.-Ortloff-Weg, dem neuen Schulstandort. Die alte Glocke, gegossen 1954, wurde 2010 ersetzt und thront seitdem in der „Whitehall" des Gymnasiums.

Mit dem traditionellen Glöcklesläuten verabschieden sich jedes Jahr die Abiturientinnen und Abiturienten des Gymnasiums von ihrer Schulzeit. Mit Blick auf die Tradition lag es nahe, dass die Glocke auch ins Schullogo übernommen wurde. Eine stilisierte Glocke samt Klöppel und den Initialen SGM für Schönborn-Gymnasium Münnerstadt zieren Briefkopf, Homepage und Mitteilungen des Gymnasiums. Selbst die Schülerzeitung trägt den Namen "Die Glocke".


Weitere Infos unter: www.schoenborn-gymnasium.com

Johann Philipp von Schönborn
Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium
Schulglocke

Die Internate

Von Beginn an kamen die Schüler des Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasiums nicht nur aus Münnerstadt, sondern auch aus der Umgebung. Die Augustiner richteten deshalb ein Internat im Kloster ein. Aus ihren Klöstern in Franken und im Eichsfeld (Niedersachsen und Thüringen) schickten sie Schüler nach Münnerstadt, die in der Klosterschule untergebracht wurden.


Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Klosterschule zu klein. Der Augustinerorden errichtete deshalb in Münnerstadt ein zweites Internat ein, das Studienseminar St. Josef, das Jugendlichen aus dem ganzen Land Unterkunft bot.


Bis in unsere Zeit kam ein Teil der Schüler des Gymnasiums aus dem nördlichen Unterfranken, besonders aus der Rhön. Früher fuhren sie mit dem Zug zur Schule, später reisten sie mit eigenem PKW an. Zu diesen Fahrschülern gesellte sich eine größere Zahl von Stadtschülern. Dabei handelte es sich sowohl um Münnerstädter Kinder und Jugendliche wie auch um Personen, die während ihrer Schulzeit bei Münnerstädter Bürgern zur Untermiete wohnten.


Beide Internate gibt es seit Jahren nicht mehr. Aus der Klosterschule wurde das Jugendhaus am Dicken Turm, das Mitte 2015 geschlossen wurde. Das Studienseminar St. Josef wurde zum Wohnheim für Studierende des Berufsbildungszentrums Münnerstadt. Ein Hort wurde eingerichtet, in dem heute Schüler Münnerstädter Schulen tagsüber betreut werden. Mit der Einführung des Achtjährigen Ganztagsgymnasium wurden im Studienseminar alle Einrichtungen für die Betreuung der Ganztagsschüler geschaffen.

Studienseminar Münnerstadt
Jugendhaus am Dicken Turm

Schüler und Bürger – eine besondere Beziehung

In der Kleinstadt Münnerstadt entstand eine enge Bindung zwischen Schülern und Bürgerschaft. Klosterschüler und Seminaristen waren fester Bestandteil des Gemein-Lebens. Das galt noch mehr für jene Stadtschüler, die in Münnerstadt zur Untermiete wohnten. Auch die Fahrschüler knüpften während ihres täglichen Aufenthaltes in der Stadt vielfältige Kontakte zu den Bürgern.


Die Münnerstädter "liebten" ihre "Studentlich", wie sie die in der Stadt wohnenden Schüler nannten. Immerhin brachte jeder Untermieter Geld in die Familien-Kasse der nicht gerade reichen Bürger. Nicht wenige Schüler blieben ganz "hängen", an den Töchtern und Söhnen der Münnerstädter. Ehen zwischen den ehemaligen Schülern und den Münnerstädter Schönen waren nicht selten. Jeder Stadtschüler, der nach den Ferien oder einer Wochenend-Heimfahrt wieder in sein möbliertes Zimmer zurückkehrte, brachte Neuigkeiten mit, über die man lange reden konnte.


In der kleinen Stadt konnte man sich nicht aus dem Weg gehen. Alle lebten auf engem Raum zusammen. So kannten sich nicht nur die einzelnen Jahrgänge und Klassen, sondern alle Studierenden des Gymnasiums. Die daraus entstandenen Beziehungen hielten und halten noch immer weit über die Schulzeit hinaus.

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